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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Ravensburg findest du hier .
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Die Geschichte der Lebensretter beginnt am 28. Juli 1912 auf der Ostseeinsel Rügen mit einer Tragödie:
Es ist ein sonniger Sonntagabend. Das Binzer Pferderennen ist gerade zu Ende gegangen.
Die Besucher machen sich auf den Heimweg. Viele wollen mit dem Dampfer zurück ins nahe gelegene Greifswald. Dicht an dicht drängen sie auf die 560 Meter lange Seebrücke.
Sie mischen sich unter Badegäste und Schaulustige, die extra auf die Brücke gekommen sind, um ein Manöver der Kaiserlichen Marine zu verfolgen.
Hunderte Menschen tummeln sich nun auf der hölzernen Brücke. Unter ihnen die damals elfjährige Edith mit ihrer Familie. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder wartet sie eingezwängt zwischen Menschenmassen am Brückenkopf.
Nach 18.00 Uhr trifft der Dampfer "Kronprinz Wilhelm" ein. Als die Passagiere ein- und aussteigen, kommt es zu dem tragischen Unglück. Unter der Last der Menschen stürzt die Brücke ein.
"Plötzlich ein berstendes Krachen. Und gleich darauf ein vielhundertstimmiges, schrilles, gellendes Aufschreien: Die Anlegestelle am Brückenkopf stürzte trichterförmig in sich zusammen und wir versanken in der Tiefe." (Zitat Edith Mayer-Springer - Zeitzeugin)
Bis zu 80 Menschen fallen ins tiefe Wasser. Sie kämpfen ums Überleben. Denn die meisten von ihnen sind Nichtschwimmer – genauso wie hunderte Augenzeugen, die nur hilflos zusehen können.
Damals können nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung schwimmen. 16 Menschen sterben, darunter sieben Kinder.
Edith, ihr sechsjährigen Bruder und ihre Eltern überleben. Das tragische Erlebnis jedoch wird sie ein Leben lang begleiten:
"Das gurgelnde Versinken in die sieben Meter tiefe See, die angstverzerrten Gesichter, schreiende Menschen, die sich aneinanderklammerten und rücksichtslos in ihrer Not und Angst um sich schlugen und andere in die Tiefe zerrten oder traten." (Zitat Edith Mayer-Springer)
Er gilt als "Vater der DLRG": Der Soldat Richard Römer rettete bei dem Seebrückenunglück in Binz am 28. Juli 1912 zwölf Menschen vor dem Ertrinken.
Glück im Unglück: Eigentlich hätte sich Römer an diesem Tag gar nicht im Ostseebad aufhalten dürfen. Er war nämlich ohne Genehmigung nach Rügen gefahren, um heimlich Urlaub zu machen.
So konnte er eingreifen, als die hölzerne Anlegestelle der Seebrücke plötzlich in sich zusammenbrach und viele Menschen in die kalte Ostsee riss.
Aber: Römer verausgabte sich bei seiner Rettungsaktion so sehr, dass er am Ende das Bewusstsein verlor und sogar selbst gerettet werden musste. Man brachte ihn daraufhin in ein Hotel und wollte ihn später als Held feiern - doch da war er schon weg. Er fürchtete wohl Ärger mit seinen militärischen Vorgesetzten.
Neben Römer war es vor allem dem schnellen Einsatz einiger Matrosen, der vor Binz liegenden Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine, zu verdanken, dass die meisten Menschen gerettet werden konnten.
In Folge des Seebrückenunglücks wurde ein Jahr später, 1913, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft im Leipziger "Hotel de Prusse" gegründet.
Infolge des Seebrücken-Unglücks gründet sich ein Jahr später, am 19. Oktober 1913, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft im Leipziger "Hotel de Prusse".
Nicht nur die vielen Toten, sondern auch die Tatsache, dass kaum jemand der vielen Zeugen in der Lage ist, Ertrinkenden zu helfen, bleibt im Bewusstsein der Öffentlichkeit und führt zur Gründung der DLRG. Denn so ein Unglück darf sich nicht wiederholen. Menschen vor dem Ertrinken zu retten, wird zur Hauptaufgabe der DLRG.
Ihr Vorbild ist die 1874 in London gegründete "Royal Life Saving Society". Die britische Vereinigung ist damals ein weltweites Erfolgsmodell von Australien bis nach Amerika.
Die Gründungsmitglieder der DLRG kommen aus Politik, Wissenschaft und Industrie. Mit Prof. Dr. Albrecht Fiedler wird ein Dresdner DLRG-Vorsitzender. Auch die erste Geschäftsstelle entsteht in der sächsischen Landeshauptstadt.
Zum Ende des Gründungsjahres 1913 zählt die junge Organisation 435 Mitglieder. Doch schon kurz darauf liegt das Vereinsleben an den meisten Orten brach. Im Ersten Weltkrieg fallen viele Mitglieder an der Front oder sterben durch Hunger, Kälte und Krankheit. Die massive Inflation 1923 bringt die DLRG erneut an den Rand ihrer Existenz. In dieser schweren Zeit wird trotz aller Widrigkeiten die Ortsgruppe Ravensburg gegründet.
Einen Aufschwung erlebt die DLRG erst ab Mitte der 1920er-Jahre. Der Rettungsgedanke hält Einzug in Sportvereinen, Schulen, bei der Polizei und Feuerwehr.
Quelle: https://www.mdr.de/zeitreise/geschichte-dlrg-gruendung-leipzig-100.html
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